Einkommensrunde für Beschäftigte von Bund und Kommunen
VAB in der alten Bundeshauptstadt Bonn und in Düren stark vertreten
- Foto: Roberto Pfeil Bonn 25.02.2025: Der VAB war in Bonn stark vertreten
In Bonn und Düren haben die Beschäftigten des öffentlichen Diensts, darunter viele VAB-Mitglieder, lautstark für höhere Einkommen und bessere Arbeitsbedingungen protestiert.
In Bonn wurde dem Arbeitgeber die "Pappnas gezeigt"
„Wir stehen heute hier mit über 1.000 Beschäftigten und kämpfen für eine faire Bezahlung und einen funktionstüchtigen öffentlichen Dienst“, betonte dbb Vize Andreas Hemsing und Chef der komba gewerkschaft am 25. Februar 2025 auf einer Kundgebung mit "aufständischem und karnevalistischem Touch" in der ehemaligen Bundeshauptstadt. Für das Argument der Arbeitgeber, dass die Kassen leer seien und die Forderungen die Kommunen zu stark belasten, habe er wenig Verständnis. „Den Spruch über die leeren Kassen kennen wir – den hören wir in jeder Tarifrunde. Aber dass sich die Arbeitgebenden nur um die Belastung der Kommunen sorgen, zeigt, dass ihnen die Belastungen ihrer Beschäftigten wohl egal sind.“
Neben einer großen Zahl von VAB-Mitgliedern der Standortgruppen Bonn, Koblenz und Homberg, waren der Bundesvorsitzende des VAB, Herbert Schug, sowie seine drei Stellvertreter, Thomas Zeth, Marco Herrmann und Michael Bolte, vor Ort. Schug äußerte sich zu der verfahrenen Verhandlungssituation: „Es ist erneut das Versagen der Arbeitgeberverhandlungsgemeinschaft aus Bund und Kommunen, dass eine naheliegende Lösung so verzögert und herausgeschoben wird. Das ist nicht nur einer komplizierten Ausgangslage geschuldet, sondern auch einer wiederholt unzureichenden, ja schludrigen Vorbereitung einer Einkommensrunde durch die Arbeitgeberseite.“
Auch in Düren wurde am 25.02.2025 gestreikt.
Unter dem Motto: "Der Streik-Zug rollt weiter" konnte auch in Düren ein sehr erfolgreicher Warnstreiktag mit Sonnenschein durchgeführt werden. VAB Kolleginnen und Kollegen, Azubis der Standortgruppen Rur-Eifel, Augustdorf, Münster, Rheine, Nörvenich und Köln-Wahn kamen am 25. Februar 2025 mit Mitgliedern der komba Gewerkschaft und weiterer befreundeter Gewerkschaften zusammen. In Düren nahm heute auch die Landesvorsitzende der komba gewerkschaft nrw, Sandra van Heemskerk an der Kundgebung teil und sprach vor mehr als 1000 Beschäftigten. „Für die Beschäftigten bei kommunalen Arbeitgebern steigt die Arbeitsbelastung gerade massiv. Fachkräftemangel, Demografie und eine ständig wachsende Zahl von Aufgaben - wir sind angesichts der aktuellen politischen Entwicklung am Limit – wie der gesamte öffentliche Dienst überall im Land!“, stellte sie klar.
"Wir sind mit der Beteiligung sehr zufrieden, ein starkes Zeichen durch unsere Mitglieder", resümierten Peter Fahle, Bereichvorsitzender NRW und die Bereichsstreikleiterin Maria Poppinga, die Veranstaltung.
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Kernforderungen:
Ein Volumen von 8 Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich zur Erhöhung der Entgelte (ggf. zum besseren finanziellen Ausgleich von besonderen Belastungen).
Drei zusätzliche freie Tage sowie einen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder.
Einrichtung eines Arbeitszeitkontos, über das die Beschäftigten eigenständig verfügen.
Die Entgelte u. a. der Auszubildenden sollen um 200 Euro monatlich erhöht werden.
Hintergrund:
Vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) sind über 2,6 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt betroffen: Rund 1,7 Millionen Arbeitnehmende und Auszubildende des Bundes (über 156.000) und der Kommunen (über 1.500.000) und weiterer Bereiche, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat. Hinzu kommen knapp 370.000 Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte, Anwärterinnen und Anwärter sowie fast 600.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger beim Bund, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll. Mittelbar hat die Einkommensrunde auch Auswirkungen auf weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes. Weitere Verhandlungsrunden sind für den 14./15.3.2025 verabredet.