Einkommensrunde Bund und Kommunen 2025
12. März 2025: VAB-Warnstreiks quer durch die Republik
- Foto: VAB Rostock 12. März 2025: VAB beim Warnstreik
Rostock, Bochum, Saarbrücken. Der VAB geht an mehreren Orten zeitgleich auf die Straße. Die Arbeitgeber Bund und Kommunen schlafen weiter und glauben, einen Tarifkonflikt durch Nichtstun lösen zu können. Schlimmer noch, sie glauben, die akuten und weiter zunehmenden Personalnöte im Öffentlichen Dienst durch Nichtstun lösen zu können.
Mit anderen Partnergewerkschaften im dbb, zogen deshalb VAB-Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der Bundeswehr erneut aus, um ihre Verärgerung darüber zum Ausdruck zu bringen.
Rostock:
In Rostock kamen die Streikenden vor dem Rostocker Rathaus zusammen. Der VAB zeigte auch in der Stadt in Mecklenburg-Vorpommern, dass auf ihn Verlass ist. Mitglieder der VAB-Standortgruppen Rostock, Stralsund und Torgelow nahmen am Warnstreik teil. Der stv. VAB-Bundesvorsitzende Thomas Zeth appellierte an die Vertreterinnen der Arbeitgeberseite Bund und Kommunen, die Bundesinnenministerin Nancy Faeser sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen Karin Welge, endlich auf die Forderungen der Gewerkschaften zu reagieren. „Die Arbeitgeberseite strapaziert die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die Bürgerinnen und Bürger, denn die Tarifverhandlungen könnten wesentlich konstruktiver erfolgen. Wenn nur Wegducken die Verhandlungstaktik prägt, werden wir noch einen langen Arbeitskampf führen." Er fügte hinzu: "Die Blockadehaltung, die die Arbeitgebenden in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar gezeigt hätten, ist enttäuschend und respektlos. Wenn eine kommende Bundesregierung plant, in Infrastruktur und Ausrüstung der Bundeswehr zu investieren, ist das ein Schritt in die richtige Richtung“.
Bochum:
10.000 Beschäftigte, darunter für den VAB auch viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Bundeswehr, nahmen an einer zentralen Demonstration in Bochum teil. Bei der Abschlusskundgebung sagte der dbb-Verhandlungsführer Volker Geyer: „Mehr denn je ist unser Land auf einen starken und leistungsfähigen öffentlichen Dienst angewiesen. Aber Bund und Kommunen ist das offensichtlich immer noch nicht klar: Sie haben schon in den ersten beiden Verhandlungsrunden viel Zeit verschwendet und nicht mal ein Angebot vorgelegt. Das ist nicht nur respektlos gegenüber den Beschäftigten, sondern wird auch dem Ernst der Lage nicht gerecht. 570.000 fehlende Beschäftigte im öffentlichen Dienst heute und 1,4 Millionen altersbedingte Abgänge in den kommenden zehn Jahren machen deutlich: Der Staat kann es sich längst nicht mehr leisten, seine aktuellen und zukünftigen Beschäftigten mit warmen Worten abzuspeisen.“
Die Bereichsstreikleiterin NRW, Maria Poppinga, zog wieder ein positives Fazit: "Unsere VABler sind immer spitze. Wir lassen uns nicht hinhalten." Der Bereichsvorsitzende Peter Fahle war ebenfalls ob der starken Teilnehmerzahlen der VABler beim Warnstreik äußerst erfreut und dankt für diese Beteiligung. Dank gilt auch den Partnergewerkschaften des VAB, den "komba's" aus Düren, Aachen, Lippe und Dorsten, die auch VAB-Mitglieder im Bus mitgenommen haben.
Saarbrücken:
Auch in Saarbrücken wurde der Arbeitgeberseite ein deutliches Zeichen gesetzt. Wieder war der VAB vertreten und unterstrich die Entschlossenheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. VAB-Mitglieder der Standortgruppe Eft-Hellendorf schlossen sich mit anderen Partnergewerkschaften des dbb zum Warnstreik zusammen. Auf der Kundgebung am 12. März 2025 auf dem Braschenplatz vor dem Saarbrücker Schloss vor gut 500 Teilnehmenden, wurden deutliche Worte Richtung Arbeitgeber gesprochen. „Es fehlen jetzt schon über 500.000 Beschäftigte. Durch den Abgang der so genannten Babyboomer wird die Zahl in den nächsten 10 Jahren auf zwei Millionen steigen“, rief Ewald Linn, der Vorsitzende des dbb landesbundes saar, der Menge zu.
Der Standortgruppenvorsitzende aus Eft-Hellendorf, Andreas Webers, bedankte sich bei den Mitgliedern der Standortgruppe für ihren kräftigen Auftritt.
Weitere Infos zu den Warnstreiks auf der Sonderseite dbb